Das Land Niedersachsen soll sich mit einem eigenen Landesprogramm zur Aufnahme besonders von den Taliban bedrohter Menschen aus Afghanistan der Initiative Schleswig-Holsteins anschließen, fordert die Caritas in Niedersachsen. Darüber hinaus benötigen Ortskräfte von Nicht-Regierungsorganisationen, wie Ortskräfte der Bundeswehr und staatlicher Institutionen, eine umfassende Aufnahmezusage, so der katholische Wohlfahrtsverband.
"Es sind unter anderem unsere afghanischen Kolleginnen und Kollegen, die gemeinsam mit dem Hilfswerk Caritas international jahrelang für ein besseres Afghanistan in Frieden und Freiheit gearbeitet haben", erklärt Caritas-Landessekretär Thomas Uhlen. "Unsere christliche und moralische Verpflichtung ist es, diejenigen und ihre Familien zu retten, die aufgrund ihrer Mitarbeit in aus Deutschland finanzierten Organisationen jetzt um ihr Leben bangen. Dabei darf es keinen Unterschied machen, ob es sich um eine staatliche Einrichtung oder um eine Hilfsorganisation handelt", verdeutlicht Annette von Pogrell als integrationspolitische Sprecherin der Caritas in Niedersachsen. Die entsprechenden ersten Verlautbarungen der Bundesregierung hierzu werden begrüßt. Neben der Evakuierung der Ortskräfte und deren Angehörigen, notwendigen umfangreichen Hilfen in den direkten Nachbarländern zur Abwendung der sich andeutenden humanitären Katastrophe, fordert der katholische Wohlfahrtsverband die niedersächsische Landesregierung auf, ein eigenes Aufnahmeprogramm für Flüchtlinge aus Afghanistan vorzubereiten und eng mit Bund und Ländern abzustimmen. Dieses möge sich vornehmlich an von den Taliban bedrohte Gruppen und Angehörige von bereits in Niedersachsen lebenden Afghanen richten.
Mit seiner Hilfsorganisation Caritas international leistet der Deutsche Caritasverband seit über 30 Jahren mit seinen Partnern Humanitäre Hilfe in Afghanistan. Von der Ernährungshilfe und dem Zugang zu Trinkwasser über Traumabewältigung bis zur Basisversorgung im Gesundheitsbereich werden so elementare Lebensgrundlagen gesichert.